Die Lern-Bucket-List – Ein Gefäß für Neugier

Manchmal begegnet uns im Alltag ein Gedanke, ein Gespräch, ein Artikel – und wir denken:
„Das würde ich auch gern mal ausprobieren.“ Oder: „Darüber möchte ich mehr wissen.“
Doch im Trubel des Alltags ist so ein Impuls schnell wieder vergessen.

Genau hier kommt die Lern-Bucket-List ins Spiel.


Was ist eine Lern-Bucket-List?

Eine klassische Bucket List enthält große Lebensträume: einmal den Kilimandscharo besteigen, Nordlichter sehen, ein Buch schreiben. Die Lern-Bucket-List ist ihre kleine Schwester: ruhiger, alltagsnäher, aber dennoch voller Potenzial.

Sie ist kein Plan, den man pflichtbewusst abarbeitet, sondern ein inspirierendes Sammelbecken für alles, was Neugier weckt. Ein Ort, an dem Ideen landen dürfen, ohne dass man sofort handeln muss.


Warum Neues lernen?

Neues zu lernen bedeutet, sich lebendig zu fühlen. Es bringt frischen Wind in festgefahrene Routinen, hält den Geist beweglich und öffnet Türen zu ungeahnten Interessen. Es muss nichts Großes sein – manchmal reicht ein Workshop, ein Buch, ein Podcast oder ein Nachmittag in der Bibliothek, um einen Funken zu entfachen.

Lernen ohne Leistungsdruck – rein aus Interesse und Freude – stärkt unsere innere Freiheit.
Es erinnert uns daran, dass Entwicklung auch spielerisch sein darf.


Was gehört auf die Liste?

Die Liste wächst mit dem Leben. Sie füllt sich mit Ideen aus Gesprächen, Zufallsbegegnungen, Podcasts oder Spaziergängen. Alles, was dich kurz innehalten lässt, darf auf die Liste:
Eine neue Sprache, Brot backen, ein Tanzkurs, ein philosophisches Thema, ein Handwerk, ein digitales Tool, ein Naturphänomen – es gibt keine Grenzen.

Wichtig: Es geht nicht darum, etwas leisten zu müssen, sondern darum, einen Speicher für Inspiration zu schaffen. Damit du, wenn du Raum hast – mental, zeitlich, emotional – nicht bei null anfangen musst.


Mein persönlicher Rhythmus

Ich selbst nehme mir vor, jedes Quartal etwas Neues auszuprobieren.
Im Sommer zieht es mich meist ins Freie, oft zu etwas Bewegtem, Sportlichem.
Im Winter darf es stiller werden – etwas Kreatives, vielleicht etwas, das mit den Händen oder mit dem Kopf entsteht.

Es ist ein sanfter Rhythmus, kein strenger Plan. Manchmal klappt es nicht – und das ist völlig in Ordnung. Die Liste bleibt. Sie wartet geduldig, ohne Druck.


Welche Themen passen zu dir? – Orientierung in drei Feldern

Wenn du Ideen sammelst, hilft dir vielleicht eine grobe Einteilung. Viele Themen überschneiden sich – das ist völlig in Ordnung. Die Hauptsache ist: Sie interessieren dich.


🎨 1. Fähigkeiten – Etwas tun, anwenden, ausprobieren

Ob handwerklich, kreativ, körperlich oder sprachlich: Hier geht es ums aktive Können, Üben und Erleben.

  • Bewegung & Körper: Yoga, Tanzen, Kraulschwimmen, Jonglieren, Handstand, Spagat, Klimmzüge
  • Kreativ & Handwerklich: Nähen, Töpfern, Malen, Floristik, Buchbinden, Holzwerken, Möbel upcyclen
  • Musik & Ausdruck: Gesang, Instrumente lernen, Musik aufnehmen, Improvisation
  • Kulinarisches: Sauerteigbrot, Fermentieren, Gärtnern, internationale Küche
  • Alltag & Selbstversorgung: Fahrrad reparieren, Kleidung flicken, Erste Hilfe, Survival-Skills
  • Sprachen lernen – z. B. Schwedisch, Französisch, Gebärdensprache, Urlaubssprache

📚 2. Wissen – Verstehen, entdecken, vertiefen

Manche Lernziele drehen sich um Erkenntnis, Theorie oder persönliche Weiterentwicklung – ganz ohne direktes „Können“.

  • Psychologie & Kommunikation: Gewaltfreie Kommunikation, Körpersprache, Konfliktlösung
  • Selbstreflexion & Lebensgestaltung: Philosophie, Journaling, Wertearbeit, Achtsamkeit
  • Natur & Umwelt: Wildpflanzen bestimmen, Vogelarten lernen, Permakultur, Citizen Science
  • Gesellschaft & Welt: Medienkompetenz, politische Bildung, Wirtschaft, Finanzen
  • Lernmethoden & Denkwerkzeuge: Speed Reading, Mindmapping, Fokus, Habit Tracking
  • Sprachen – als Zugang zu Kultur & Verständnis

💼 3. Berufliche Weiterbildung – Wachsen im Beruf oder für den Beruf

Berufliche Entwicklung darf auch neugierig, projektlos und spielerisch sein.

  • Technik & Digitales: SEO, HTML/CSS, Podcast-Produktion, 3D-Modellierung, Excel, Figma
  • Kommunikation & Soft Skills: Präsentieren, Moderieren, Zeitmanagement
  • Fachspezifisches Wissen: je nach Berufsfeld (z. B. Pflege, Kultur, Bildung, Beratung)
  • Zertifikatskurse, Bildungsurlaub, berufliche Fortbildungen

Wie kannst du die Liste führen?

Finde ein Format, das zu dir passt – einfach, alltagstauglich, jederzeit greifbar:

  • 📓 Notizbuch oder Bullet Journal – ideal für handschriftliche Denker:innen
  • 📱 Apps wie TickTick, Notion oder Todoist – digital, strukturiert, mit Erinnerungen
  • 📝 Apple Notes oder Google Keep – spontan, schnell, jederzeit verfügbar
  • 📄 Google Sheets oder Word-Dokumente – praktisch zum Sortieren und Filtern
  • 🎴 Karteikarten oder Wandzettel – gut für visuelles Denken

Wie kannst du lernen? – Wege & Formate

Es gibt viele Arten zu lernen – wichtig ist, was für dich funktioniert:

Sozial & praktisch

  • VHS-Kurse, Workshops, offene Treffen
  • Bildungsurlaub, Retreats
  • Etwas mit Freund:innen lernen oder sich etwas zeigen lassen

Individuell & selbstgesteuert

  • Bücher, Magazine, Podcasts, ein Nachmittag in der Bibliothek
  • Challenges, Journaling, Lernroutinen
  • Karteikarten (z. B. Anki oder analog)

Digital – bewusst & gezielt

  • Onlinekurse & Tutorials – bei spezifischen Themen oder wenn lokal nichts verfügbar ist
  • Besonders hilfreich für strukturiertes, eigenständiges Lernen
  • Wer viel Zeit am Bildschirm verbringt, kann gezielt etwas Neues abseits vom PC suchen

Ich selbst lerne am liebsten in echter Umgebung – mit anderen, im Austausch, im Tun. Digitale Formate nutze ich ergänzend – z. B. für Fachthemen, die lokal schwer zugänglich sind.


Auch das Gehirn freut sich

Lernen ist nicht nur gut für die Seele – auch das Gehirn liebt es. Regelmäßiges Lernen:

  • fördert neue neuronale Verbindungen
  • stärkt Gedächtnis, Konzentration und Denkflexibilität
  • hilft, geistig fit und anpassungsfähig zu bleiben

Besonders wenn du dich immer wieder auf neue Themen und Lernformen einlässt.


Meine persönliche Liste (zur Inspiration)

🎨 Kreatives & Praktisches

  • Nähen
  • Töpfern
  • Möbel upcyclen
  • Malen oder Zeichentechniken
  • Skizzenbuch führen

🍳 Kulinarisches & Natur

  • Sauerteigbrot backen
  • Fermentieren lernen
  • Wildpflanzen bestimmen
  • Gärtnern und Gartenplanung
  • Floristik entdecken
  • Heimische Vogelarten erkennen

💪 Bewegung & Körper

  • Handstand
  • Spagat
  • Kraulschwimmen
  • Klimmzüge
  • Jonglieren
  • Tanzen
  • Yoga-Retreat

🎶 Musik & Ausdruck

  • Gesangsstunden oder Chorsingen
  • Ein Musikstück aufnehmen
  • neues Klavierstück lernen
  • Blasinstrument ausprobieren

🌍 Sprache & Kommunikation

  • Sprachen lernen – je nach Reiseziel

⚙️ Sonstiges

  • SEO
  • Fotografie-Kurs
  • Ethik-/Philosophie
  • Psychologie

Jetzt du – Starte deine eigene Liste

🖊️ Wähle dein Medium: Notizbuch, App, digitales Dokument oder Karteikarten
✍️ Sammle frei: Was wolltest du „schon immer mal lernen“ – oder was reizt dich spontan?
📆 Finde deinen Rhythmus: Ein Projekt pro Quartal? Ein Thema pro Saison? Oder ganz intuitiv?

Ganz gleich, wie deine Liste aussieht:
Sie gehört dir. Sie darf wachsen, sich wandeln – und sie darf auch einfach nur da sein.


Hinweis / Transparenz

In diesem Artikel nenne ich beispielhaft digitale Tools, Apps, Lernplattformen und Methoden.
Das stellt keine Werbung oder Empfehlung im kommerziellen Sinne dar – es sind lediglich persönliche Erfahrungen und Hinweise aus meiner eigenen Recherche.
Ich erhalte keine Gegenleistung für die Nennung. Die genannten Produkte stehen beispielhaft für viele andere mit ähnlicher Funktion.

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